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Initiative für mehr
Verkehrssicherheit in Handschuhsheim
Offener Brief an
Frau Oberbürgermeisterin Weber und den Gemeinderat
Handschuhsheim, 430 Jahre älter als Heidelberg, ist für viele der schönste Stadtteil
Heidelbergs. Ein in vielen Bereichen noch ursprünglicher Ortskern, viele Geschäfte für
den täglichen Bedarf, eine lebendige Vereinskultur und eine schöne, unzerstörte
Umgebung machen den besonderen Reiz unseres Ortes aus.
Und doch mischen sich in dieses Bild immer mehr
Probleme, von denen etliche durch den zunehmenden Autoverkehr verursacht werden. Der
Verkehr auf der Dossenheimer Landstraße ist unerträglich, schwere Unfälle in den
letzten Jahren forderten mehrere Schwerverletzte. Viele Straßen und Gassen im Ortskern
Handschuhsheims sind zu eng, um immer mehr Autos aufzunehmen. Der Durchgangsverkehr durch
die Mühltalstraße auf den Heiligenberg, die zugestellten Gehwege durch Kneipenbesucher
und der allgemein angewachsene Autoverkehr machen immer mehr Probleme.
Viele der schmalen Straßen im alten Ortskern haben
entweder keinen Bürgersteig oder der schmale Bürgersteig ist oft zugeparkt, sodaß die
Fußgänger auf der Fahrbahn gehen müssen. Dies gilt z.B. für Teile der Handschuhsheimer
und der Dossenheimer Landstraße im Ortskern, die Friedensstraße, Bäumengasse, Zum
Steinberg, Kleine Löbingsgasse und Löbingsgasse, Teile der Mühltalstraße, Amselgasse,
Rolloßweg, Steckelsgasse, Untere und Obere Büttengasse, Rummerweg, Obere, mittlere und
untere Kirchgasse, Pfarrgasse, Kriegsstraße u.a. In diesen Straßen liegen u.a. mehrere
Kindergärten und eine Grundschule.
Das geltende Tempo 30 ist in diesen Straßen oft zu
schnell. Die meisten Autofahrer halten sich zwar an eine angepaßte Geschwindigkeit. Aber
eine Minderheit versucht auch in engen Gassen Tempo 30 zu fahren und das Recht des
Autofahrers auch auf Straßen ohne Bürgersteig voll durchzusetzen. In den letzten Jahren
gab es häufig kritische und gefährliche Situationen, in vielen Straßen macht das Gehen
keinen Spaß mehr, um die Kinder hat man Angst. Viele Kinder werden heute mit dem Auto zur
Schule oder zum Kindergarten gebracht. Manche kurze Besorgung wird unnötig mit dem Auto
gemacht. Die Verkehrssituation in Handschuhsheim muß deshalb verbessert werden. Ohne
große Kosten wäre es möglich, die Fahrzeuggeschwindigkeiten zu verringern. Technisch
gibt es dazu mehrere Möglichkeiten wie z.B. Verkehrsberuhigte Bereiche, in denen alle
Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind (in der Weststadt seit 1982 und in Teilen
Schlierbachs und Rohrbachs), Verkehrsberuhigte Geschäftsbereiche, Tempo 15 (wie in Teilen
Wieblingens) oder Tempo 10 (wie im Ochsenkopf). In besonders belasteten Hauptstraßen ist
es möglich, die Geschwindigkeit auf Tempo 30 zu senken (wie in der Brückenstraße, der
Neuenheimer und der Ziegelhäuser Landstraße).
Wir fordern daher, daß auf der übermäßig
belasteten Dossenheimer Landstraße geeignete Maßnahmen zur Erhöhung der
Verkehrssicherheit und zur Reduzierung der Lärm- und Abgasbelastungen getroffen werden
und im Kernbereich von Handschuhsheim flächenhafte verkehrsberuhigende Maßnahmen
eingeleitet werden, die zur Verringerung der Fahrzeuggeschwindigkeiten und zur besseren
Ordnung des ruhenden Verkehrs führen.
Auswahl von Erstunterzeichnern
dieses Offenen Briefes:
Apotheke am Klausenpfad, Apotheke
Schmitt, Dorothea Arnold, Dr.Dieter Bahr, Werner und Barbara Bartmes, Robert Bechtel,
Dr.med.Peta Becker-von Rose, Bike-Service, Blumen Jünger, Dr.med.Axel
Bohnert, Karin Bruns, Bürgerinitiative Mühltalstraße, Bert Burger, Das Atelier;
Elektro-Naumer, Volker Erhard, Eva´s Lädchen, Helgard Fischer, Heinrich Fleischer
(Krugmann Nachf.), Jörg Frauenfeld, Friseur La Tete, Charlotte Geretschläger,
Dr.med.Karl Graf, Werner Hansen (Rektor Heiligenbergschule), Prof.Dr.Andreas Heintz,
Alexander Heinzmann, IGH-Interessengemeinschaft Handschuhsheim, Keramik Schönwiese; Fritz
Köhler (Konrektor Heiligenbergschule), Dr. Petra Körner-Michel, Barbara
Kuhn-Mitscherlich, Dr.Gerhard Liedke (Pfarrer Südpfarrei), Marie Marcks, Dr.med.Monika
Meissner, Ludwig Merz (Heimatforscher), Mitweltgruppe der Evangelischen Friedensgemeinde
Handschuhsheim, Margarete Mohr, Dr.med. Gudrun Mono, Ulrike Pfarr, Stephan Ramsauer
(Pfarrer Nordpfarrei), Edita Schaefer-Schmidt, Helga Schneider-Weil (Leiterin Kindergarten
West), Ladengeschäft Schreinerei Mohr, Ingrid Schümann (Pfarrerin Westpfarrei), Wilhelm
Seeger-Kelbe, Annemarie Sharif (Rektorin Tiefburgschule), Heidelind Spieß (Leiterin
Kindergarten Süd), Dr.med.dent. Baron von Stromberg, Textil Karch, UPI-Umwelt- und
Prognose-Institut, VCD-Verkehrsclub Deutschland KV Rhein-Neckar, Friedrich Wernz (Pfarrer
i.R.), Zukunftswerkstatt Handschuhsheim u.a.
Bis Anfang 1996 wurde diese Unterschriftensammlung von 3 580 Bürgerinnen und Bürgern
unterzeichnet.
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Unterschriftensammlung des
Handwerker- und Gewerbevereins:
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger
Hier lebe ich
Hier lasse ich arbeiten
Hier
kaufe ich ein
Wir wollen auch weiterhin diesem Motto treu bleiben.
Dazu bedarf es der Vorraussetzung, daß Sie uns erreichen
und wir Sie erreichen.
Eine Bürgerinitiative will eine flächendeckende
Verkehrsberuhigung in Handschuhsheim durchsetzen. Das heißt, in einem verkehrsberuhigten
Bereich darf nicht geparkt werden, höchstens auf ausgewiesenen Parkflächen.
Das ist für uns nicht tragbar.
Da wir keine Parkflächen oder Parkhäuser in der Nähe
haben, wir uns aber auch dem Wettbewerb von außen stellen müssen, darf keine flächendeckende
Verkehrsberuhigung erfolgen. Wir möchten genügend Kurzzeitparkplätze in der Ortsmitte
haben, wir möchten auch erreichen, daß Handwerker, die zu Ihnen kommen, genügend
Parkzeit zur Verfügung haben. Wir sind dafür, daß an einigen Punkten in Handschuhsheim
(z.B. in reinen Wohngebieten), geeignete bauliche und verkehrsberuhigende Maßnahmen
eingeleitet werden, die zur Verringerung der oft überhöhten Fahrzeuggeschwindigkeit und
zur Lösung der Probleme des ruhenden Verkehrs führen.
Wir wollen nicht, daß Kinder und Fußgänger gefährdet
werden oder gefährdet sind.
Wir wollen, daß Handschuhsheim ein lebendiger Stadtteil
bleibt, mit seinen vielen Geschäften und mit seinen Vereinen. Dazu gehört auch eine
gewisse Kneipenkultur, wo sich Handschuhsheimer und ihre Gäste wohlfühlen.
Wir appellieren an Sie, das Auto nur zu benutzen, wenn es
notwendig ist, wir wollen aber nicht, daß Handschuhsheim zu Tode beruhigt wird.
Helfen Sie uns mit Ihrer Unterschrift, daß Handschuhsheim
ein liebenswerter, gemütlicher, gern besuchter Stadtteil bleibt!
Ihr
Handwerker- und Gewerbeverein
Heidelberg-Handschuhsheim
Bis Anfang 1996 wurde diese Unterschriftensammlung
von ca. 3 600 Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet.
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