Exkursion am 24.4.2003 ins Kreuzgrundtal Zur Zeit blühen die Heidelbeeren mit unscheinbaren grünen Blütchen, bei denen die 5 Blütenblätter miteinander verwachsen sind.
Bei dieser Exkursion fanden wir mehrere Blütenarten ohne Blütenblätter. Hier zwei Einzelblütchen des Traubenholunders, 30x vergrößert und der Pollen des Traubenholunders, 800x
Eine Besonderheit des Kreuzgrundtals ist das Milzkraut, dessen Blüten ebenfalls keine Blütenblätter haben. Bei diesen Arten von Blütenpflanzen sind die Blütenblätter im Laufe der Evolution zurückgebildet worden.
Das Ruchgras stand in voller Blüte, hier die Narben in steigender Vergrößerung. Der Stengel der Narbe enthält einige Chloroplasten.
Auf einer Wiese fanden sich die Blätter und die Fruchtknoten der Herbstzeitlose kurz vor der Samenreife. Bei der Blüte im Herbst liegt der Fruchtknoten am Grunde der Blüte im Boden verborgen. Dadurch sind die Griffel extrem lang, rund 20 cm. Deshalb muss der von den Pollen gebildete Pollenschlauch diese Länge wachsen, bis die Eizellen befruchtet werden können (Hier Pollenschläuche beim Pollen des Ruprechtskrauts in 500-facher Vergrößerung. Man sieht, was für zarte Gebilde das sind.) Das Wachstum der Pollenschläuche bei der Herbstzeitlose über 20 cm dauert mehrere Monate, die Befruchtung erfolgt im Winter. Erst jetzt, im nächsten Frühjahr, keimen die Samen aus. Hier ein Blick in den Fruchtknoten mit den fast fertigen Samen, ca. 30x.
An vielen Stellen stand der Sauerklee, der seinen Namen von seinem sauren, an Rhabarber erinnernden Geschmack hat. Hier sieht man die Ursache in 500-facher Vergrößerung. Die beiden farbig leuchtenden Kristalle sind Calciumoxalat, das Calciumsalz der sehr sauer schmeckenden Oxalsäure. Die grünen Kugeln sind die Chloroplasten, die Solarkraftwerke, jeweils 20-30 in einer Zelle. Die "Balken" links und oben sind Blattadern (Leitbündel).
Das Erdbeerblättrige Fingerkraut sieht auf den ersten Blick aus wie eine Walderdbeere und ist auch mit dieser verwandt. Unter dem Mikroskop wird sichtbar, dass die Blätter an den Spitzen schöne regelmässige rote Dreiecke haben, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind.
Eine Besonderheit lebt in großer Zahl in dem Teich, den wir am Ende der Wanderung sahen: der Teich-Panzerflagellat (Gymnodinium paradoxum). Eine gepanzerte Alge (also Pflanze), die mit zwei Geiseln schwimmt und mit ihrem roten Augenfleck das Licht ansteuert. Hier 1000x vergrößert. und in lebhaftem Tanz |
|