Weißer Senf (Sinapis alba L.)

Auf etlichen Feldern sahen wir den Weißen Senf. Im Herbst säen ihn viele Landwirte auf ihre abgeernteten Felder, da er u.a. wasserlösliches Nitrat aufnimmt und in Proteinen festlegt. Dadurch kann die Nitratauswaschung verringert werden. Er wächst schnell und kommt noch zur Blüte. Durch Frost stirbt er ab und durch Abbau seiner Proteine wird wieder Stickstoff freigesetzt. Außerdem ist seine Biomasse Nahrung für das Bodenleben, das ebenfalls Stickstoff in organischer, unlöslicher Form speichert, und mit seinen Wurzeln lockert er den Boden. 

Die Fotos zeigen die interessante zeitliche Entwicklung der Blüte.

Im jungen Stadium ist die Blüte zunächst wie bei allen Kreuzblütlern weiblich. Sie wartet auf den Besuch von Bienen und Fliegen, die fremden Pollen mitbringen. Die Antheren (männlichen Blütenteile) sind noch zu und strecken später nur ihren Rücken zur Narbe hin, so dass es in diesem Blütenstadium noch nicht zur Selbstbestäubung kommen kann. 

Der Senf hat vier längere Antheren und zwei kürzere. Hier sind alle Antheren nach oben hin offen. 

Danach ändert sich ihre Ausrichtung. Die vier längeren Antheren drehen sich um und beugen sich in Richtung Narbe. Falls die Narbe nicht fremd bestäubt wurde, kommt es dadurch zu einer Selbstbefruchtung. 


Hier die Fruchtschote des Weißen Senf mit einem typischen, später abfallenden, geraden, zunächst zweischneidig-kantigen Schnabel. Unten ist sie stark behaart.  

Wenn man sie aufschneidet, sieht man, dass die Haare nur im Bereich der Samen sind. (Schutz ?)

 

Und hier noch die Unterseite eines Blattes des Gundermann. Wir wurden auf ihn aufmerksam, als wir eine Böschung in dem Biotop hochstiegen und es plötzlich stark aromatisch roch. Das war das ätherische Öl des Gundermanns, den wir zertrampelt hatten. Hier sieht man die Tropfen des Öls auf der Unterseite eines Blattes (die dunklen Kugeln).

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