Aronstab (Arum maculatum)

Die erste Botanikexkursion 2005 führte uns ins Friesental unterhalb des Heidelberger Schlosses. Dort grünt bereits der Aronstab und treibt die Blütenstäbe.

Volker erzählte, dass er in seiner Schulzeit von einem Lehrer dazu verführt wurde, einmal an einem Blatt des Aronstabs zu kauen. Er machte eine bleibende Erfahrung, denn es war sehr scharf und brannte im Mund. Wir nahmen ein Blatt mit und gingen der Ursache auf den Grund. Man sieht sie in den nächsten beiden Bildern bei 400-facher Vergrößerung:

Die Pflanze schützt sich mit sehr spitzen Calciumoxalat-Kristallen gegen Fraß:

Normalerweise liegen die Kristallnadeln gebündelt. Wenn das Blatt gefressen wird und die Zellen zerstört werden, gehen die Bündel auseinander und spießen sich in die Mundschleimhautzellen. Das verursacht den scharfen, brennenden Geschmack.

Dass es Calciumoxalat-Kristalle sind, sieht man mit einem physikalischen Kontrastverfahren, dem Differential-Interferenz-Kontrast. Da wo die Nadeln dicht liegen, ist es rot.

Sehr schön sieht man auch bei dem mitgenommenen Blatt die Spaltöffnungen, durch die die Blätter atmen (die beiden gelblichen Gebilde, die in die Zellen der Epidermis eingebettet sind):

und die Leitbündel mit Ringgefäßen, den Wasserleitungen der Pflanze, die mit Ringen aus Cellulose verstärkt sind, damit sie bei Trockenheit nicht zusammenfallen und verstopfen:

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