handschuh.gif (1275 Byte)Initiative für mehr Verkehrssicherheit in Handschuhsheim       


Offener Brief an
Frau Oberbürgermeisterin Weber und den Gemeinderat


Handschuhsheim, 430 Jahre älter als Heidelberg, ist für viele der schönste Stadtteil Heidelbergs. Ein in vielen Bereichen noch ursprünglicher Ortskern, viele Geschäfte für den täglichen Bedarf, eine lebendige Vereinskultur und eine schöne, unzerstörte Umgebung machen den besonderen Reiz unseres Ortes aus.

Und doch mischen sich in dieses Bild immer mehr Probleme, von denen etliche durch den zunehmenden Autoverkehr verursacht werden. Der Verkehr auf der Dossenheimer Landstraße ist unerträglich, schwere Unfälle in den letzten Jahren forderten mehrere Schwerverletzte. Viele Straßen und Gassen im Ortskern Handschuhsheims sind zu eng, um immer mehr Autos aufzunehmen. Der Durchgangsverkehr durch die Mühltalstraße auf den Heiligenberg, die zugestellten Gehwege durch Kneipenbesucher und der allgemein angewachsene Autoverkehr machen immer mehr Probleme. 

Viele der schmalen Straßen im alten Ortskern haben entweder keinen Bürgersteig oder der schmale Bürgersteig ist oft zugeparkt, sodaß die Fußgänger auf der Fahrbahn gehen müssen. Dies gilt z.B. für Teile der Handschuhsheimer und der Dossenheimer Landstraße im Ortskern, die Friedensstraße, Bäumengasse, Zum Steinberg, Kleine Löbingsgasse und Löbingsgasse, Teile der Mühltalstraße, Amselgasse, Rolloßweg, Steckelsgasse, Untere und Obere Büttengasse, Rummerweg, Obere, mittlere und untere Kirchgasse, Pfarrgasse, Kriegsstraße u.a. In diesen Straßen liegen u.a. mehrere Kindergärten und eine Grundschule.  

Das geltende Tempo 30 ist in diesen Straßen oft zu schnell. Die meisten Autofahrer halten sich zwar an eine angepaßte Geschwindigkeit. Aber eine Minderheit versucht auch in engen Gassen Tempo 30 zu fahren und das Recht des Autofahrers auch auf Straßen ohne Bürgersteig voll durchzusetzen. In den letzten Jahren gab es häufig kritische und gefährliche Situationen, in vielen Straßen macht das Gehen keinen Spaß mehr, um die Kinder hat man Angst. Viele Kinder werden heute mit dem Auto zur Schule oder zum Kindergarten gebracht. Manche kurze Besorgung wird unnötig mit dem Auto gemacht. Die Verkehrssituation in Handschuhsheim muß deshalb verbessert werden. Ohne große Kosten wäre es möglich, die Fahrzeuggeschwindigkeiten zu verringern. Technisch gibt es dazu mehrere Möglichkeiten wie z.B. Verkehrsberuhigte Bereiche, in denen alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind (in der Weststadt seit 1982 und in Teilen Schlierbachs und Rohrbachs), Verkehrsberuhigte Geschäftsbereiche, Tempo 15 (wie in Teilen Wieblingens) oder Tempo 10 (wie im Ochsenkopf). In besonders belasteten Hauptstraßen ist es möglich, die Geschwindigkeit auf Tempo 30 zu senken (wie in der Brückenstraße, der Neuenheimer und der Ziegelhäuser Landstraße).  

Wir fordern daher, daß auf der übermäßig belasteten Dossenheimer Landstraße geeignete Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Reduzierung der Lärm- und Abgasbelastungen getroffen werden und im Kernbereich von Handschuhsheim flächenhafte verkehrsberuhigende Maßnahmen eingeleitet werden, die zur Verringerung der Fahrzeuggeschwindigkeiten und zur besseren Ordnung des ruhenden Verkehrs führen. 

Auswahl von Erstunterzeichnern dieses Offenen Briefes:

Apotheke am Klausenpfad, Apotheke Schmitt, Dorothea Arnold, Dr.Dieter Bahr, Werner und Barbara Bartmes, Robert Bechtel, Dr.med.Peta Becker-von Rose, Bike-Service, Blumen Jünger, Dr.med.Axel Bohnert, Karin Bruns, Bürgerinitiative Mühltalstraße, Bert Burger, Das Atelier; Elektro-Naumer, Volker Erhard, Eva´s Lädchen, Helgard Fischer, Heinrich Fleischer (Krugmann Nachf.), Jörg Frauenfeld, Friseur La Tete, Charlotte Geretschläger, Dr.med.Karl Graf, Werner Hansen (Rektor Heiligenbergschule), Prof.Dr.Andreas Heintz, Alexander Heinzmann, IGH-Interessengemeinschaft Handschuhsheim, Keramik Schönwiese; Fritz Köhler (Konrektor Heiligenbergschule), Dr. Petra Körner-Michel, Barbara Kuhn-Mitscherlich, Dr.Gerhard Liedke (Pfarrer Südpfarrei), Marie Marcks, Dr.med.Monika Meissner, Ludwig Merz (Heimatforscher), Mitweltgruppe der Evangelischen Friedensgemeinde Handschuhsheim, Margarete Mohr, Dr.med. Gudrun Mono, Ulrike Pfarr, Stephan Ramsauer (Pfarrer Nordpfarrei), Edita Schaefer-Schmidt, Helga Schneider-Weil (Leiterin Kindergarten West), Ladengeschäft Schreinerei Mohr, Ingrid Schümann (Pfarrerin Westpfarrei), Wilhelm Seeger-Kelbe, Annemarie Sharif (Rektorin Tiefburgschule), Heidelind Spieß (Leiterin Kindergarten Süd), Dr.med.dent. Baron von Stromberg, Textil Karch, UPI-Umwelt- und Prognose-Institut, VCD-Verkehrsclub Deutschland KV Rhein-Neckar, Friedrich Wernz (Pfarrer i.R.), Zukunftswerkstatt Handschuhsheim u.a.


Bis Anfang 1996 wurde diese Unterschriftensammlung von 3 580 Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet. 

 

 

Unterschriftensammlung des Handwerker- und Gewerbevereins:

 

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger

        Hier lebe ich

Hier lasse ich arbeiten 

        Hier kaufe ich ein

Wir wollen auch weiterhin diesem Motto treu bleiben.

Dazu bedarf es der Vorraussetzung, daß Sie uns erreichen und wir Sie erreichen.

Eine Bürgerinitiative will eine flächendeckende Verkehrsberuhigung in Handschuhsheim durchsetzen. Das heißt, in einem verkehrsberuhigten Bereich darf nicht geparkt werden, höchstens auf ausgewiesenen Parkflächen.

Das ist für uns nicht tragbar.

Da wir keine Parkflächen oder Parkhäuser in der Nähe haben, wir uns aber auch dem Wettbewerb von außen stellen müssen, darf keine flächendeckende Verkehrsberuhigung erfolgen. Wir möchten genügend Kurzzeitparkplätze in der Ortsmitte haben, wir möchten auch erreichen, daß Handwerker, die zu Ihnen kommen, genügend Parkzeit zur Verfügung haben. Wir sind dafür, daß an einigen Punkten in Handschuhsheim (z.B. in reinen Wohngebieten), geeignete bauliche und verkehrsberuhigende Maßnahmen eingeleitet werden, die zur Verringerung der oft überhöhten Fahrzeuggeschwindigkeit und zur Lösung der Probleme des ruhenden Verkehrs führen.

Wir wollen nicht, daß Kinder und Fußgänger gefährdet werden oder gefährdet sind.

Wir wollen, daß Handschuhsheim ein lebendiger Stadtteil bleibt, mit seinen vielen Geschäften und mit seinen Vereinen. Dazu gehört auch eine gewisse Kneipenkultur, wo sich Handschuhsheimer und ihre Gäste wohlfühlen.

Wir appellieren an Sie, das Auto nur zu benutzen, wenn es notwendig ist, wir wollen aber nicht, daß Handschuhsheim zu Tode beruhigt wird.

Helfen Sie uns mit Ihrer Unterschrift, daß Handschuhsheim ein liebenswerter, gemütlicher, gern besuchter Stadtteil bleibt!

Ihr
Handwerker- und Gewerbeverein
Heidelberg-Handschuhsheim

 

Bis Anfang 1996 wurde diese Unterschriftensammlung von ca. 3 600 Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet. 

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